Im Blogartikel 2024 – Umstellung auf Sommerzeit – und wie man damit klar kommen kann habe ich Tipps zum Leben in der Normalzeit während der sogenannten „Sommerzeit“ gegeben.
Ein Leser dieses Blogs hat kürzlich auch sein Leben auf dauerhafte Normalzeit umgestellt.
Er schreibt ausführlich von seinen Erfahrungen und ich finde sie so wichtig, dass ich ihnen einen eigenen Beitrag widmen möchte.
Hallo nochmal an Anja und alle anderen Leser,
ich lebe nun seit 2,5 Monaten in der Normalzeit (MEZ) und will meine bisher gemachten Erfahrungen hier niederschreiben.
Mittlerweile kann ich sagen, dass ich die MEZ voll in mein Leben integriert habe und es keine Sommerzeit mehr für mich gibt. Hört sich vielleicht „verrückt“ an, aber so ist es wirklich.
Dazu habe ich meine Uhren (egal ob Handy oder Uhren im Haus) auf ewige MEZ gestellt.
Termine (egal ob für die Arbeit, privat oder was auch immer) schreibe ich grundsätzlich alle in meinen Taschenkalender (in MEZ), ohne irgendeinen Verweis auf die Sommerzeit. Während den Sommermonaten wird den mir genannten Uhrzeiten für Termine einfach 1 Stunde abgezogen und das dann so in den Kalender eingetragen; für Termine die ich ab Anfang November bis Ende März habe, wird natürlich keine Stunde abgezogen und es so eingetragen wie es mir gesagt wird.
Meine Arbeitszeiten habe ich auch auf ewige MEZ umgestellt und es so geregelt, dass sich weder im Oktober noch im März etwas für mich ändert, da ich die Uhr nicht umstelle, sondern sich stattdessen meine Arbeitszeiten jeweils im Oktober und März an die „offizielle Zeit“ anpassen.
Auch wenn es vielleicht wünschenswert wäre, aber mittlerweile ist es mir echt egal ist, wenn die Politik die Zeitumstellung nicht abschafft. Ich hätte nie gedacht, dass es so gut funktioniert und bereue es eher, dass ich nicht schon vorher so gehandelt habe. Nun habe ich gemerkt, dass man auch ohne die Zustimmung der Politik in ewiger MEZ leben kann. Und ja, mir ist bewusst, dass es nicht für jeden möglich ist, aber es wäre möglich, wenn das mehr Leute für sich einfordern und darauf bestehen würden, sprich sich gemeinsam in ihrem Betrieb zusammen schließen und sich dafür organisieren und Druck auf den Arbeitgeber ausüben würden.
Körperlich und psychisch geht es mir deutlich besser als vorher. Jahrelang hatte ich während der „Sommerzeit“ das Gefühl, dass ich permanent einer Stunde hinter her laufe, die mir einfach geklaut wurde und ich deshalb unter Dauerstress stehe. Jeder der dieses Gefühl kennt, weiß was ich meine. Das hat sich jetzt geändert.
Wenn ich in der Stadt bin und auf eine offizielle Uhr schaue, mache ich mir bewusst, dass die Bevölkerung in einer falschen Zeitzone lebt und nicht ich.
Ich bin froh, dass ich diesen Blog gefunden habe, denn ohne diese Seite wäre ich niemals darauf gekommen!
Vielen Dank nochmal für die vielen Tipps!
Und ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen so handeln werden und für sich selbst die Sommerzeit endlich abschaffen! Dann ist es auch egal was die Politik entscheidet!
Ich danke dem Leser für seine Offenheit, so dass andere Leser seine Erfahrungen teilen können.
Wer mit ihm oder mir in Kontakt treten möchte, kann dies über die Kommentare tun.
Möge die Politik sich endlich für die dauerhafte Normalzeit entscheiden, die uns körperlich und psychisch gesund bleiben lässt.
Ich wünsche allen Lesern weiterhin alles Gute in diesen stürmischen Zeiten.
Hallo,
ich bin’s schon wieder 😉
Jetzt sind schon wieder einige Monate vergangen und ich wollte mich nochmal melden, da ich mir weiterhin Gedanken gemacht habe.
Mir ist folgendes eingefallen:
Derzeit ist es ja immer noch so, dass die Politik an der Zeitumstellung festhalten will. Jetzt frage ich mich aber, warum wir als Menschen dann nicht einfach alle aktiv werden und stattdessen unsere Arbeitszeiten nach vorne verschieben?
Für mich selbst ist es kein Problem die Arbeitszeiten 2x im Jahr anzupassen, aber vielleicht müssen andere, bei denen es nicht so unproblematisch ist, den Weg des zivilen Ungehorsam gehen?
Ich frage mich, warum die Menschen das nicht einfach einfordern, denn es gab in der Vergangenheit sogar Fälle, wo zB eine Mutter sicher weigerte die Zeitumstellung zu beachten und ihr Kind einfach eine Stunde später in die Schule brachte.
Die Zeitumstellung an sich wäre ja auch relativ egal und folgenlos, da die Uhrzeit selbst ja nicht der ausschlaggebende Punkt ist. Die Menschen würden nicht aus ihrem natürlichen Rhythmus gebracht werden, wenn sie einfach sagen, dass sie am Montag nach der März-Zeitumstellung eine Stunde später anfangen und das für sich einfordern. Demnach ist es ja auch relativ egal was auf der Uhr steht, weil es keinerlei Konsequenzen hätte. Insofern wäre es nicht mal mehr schlimm, wenn wir nach der MESZ leben würden. Am Monatag nach der Oktober-Zeitumstellung würde man dann einfach sagen, dass man wieder eine Stunde früher anfängt zu arbeiten (so habe ich es für mich gelöst).
Ich selbst fange jeden Morgen übrigens um 9 Uhr MEZ an. In der Sommerzeit entspricht dies 10 Uhr MESZ. Aber im Grunde ist es egal, ob ich meine eigene Uhr auf der Normalzeit belasse, denn wenn mein Arbeitsbeginn im Sommer auf 10 Uhr MESZ liegt, entspricht das dem bisherigen Arbeitsbeginn.
Da ich selbst aus Westdeutschland komme, will ich übrigens noch darauf hinweisen, dass wir hier im Westen sowieso auch im Winter in einer falschen Zeitzone leben. Die Mitteleuropäische Normalzeit (GMT+1) ist geographisch nur für Ost- und Mitteldeutschland korrekt. Westdeutschland gehört geographisch aber noch in die westeuropäische Zeitzone (GMT+0). Das ist zB der Grund, wieso ich meinen Arbeitsbeginn immer auf 9 Uhr MEZ lege (während die meisten Menschen ja schon um 8 oder früher beginnen), weil bei uns im Westen die Sonne eben später aufgeht und auch untergeht als im restlichen Deutschland. Wir im Westen haben mit der Normalzeit also sowieso bereits eine „Sommerzeit“ und nach der Zeitumstellung im März eine „doppelte Sommerzeit“, weil wir dann sogar 2 Stunden von unserer natürlichen Zeit abweichen.
Liebe Grüße
Hallo
Schön von Dir etwas zu lesen, – und dass es Dir weiterhin so gut geht!
Eine gute Frage: warum verlegen wir nicht einfach z.B. den Schulbeginn oder den üblichen Arbeitsbeginn während der MESZ auf eine Stunde später, um in einem guten Biorhythmus zu bleiben?
Dadurch würde der Effekt der zu frühen Stunde ausgeschaltet werden und man könnte sich gleich die MESZ sparen.
Das setzt voraus, dass Menschen das wollen.
Leider wollen c.a. ein Drittel der Bevölkerung das nicht, weil sie denken, es wäre besonders gesund in der Zeit der zu frühen Stunde zu leben von Ende März bis Ende Oktober.
Ein weiterer Anteil der Bevölkerung ist zwar gestreßt oder sogar krank und dauerhaft müde oder gereizt, bringt das aber mit der zu frühen Stunde nicht in Verbindung.
Denn spätestens nach c.a. 1,5 Monaten haben die meisten vergessen, dass es eigentlich zu früh los geht morgens.
Leider sind von diesen Menschen nicht wenige nur ungern oder schlicht nicht in der Lage die Fakten der Gesundheitsschädigung durch die sogenannte „Sommerzeit“ zu verstehen.
Wer hartnäckig nicht weiß, ob man nun die Uhr Ende März vor oder zurück stellt und auch keine Eselsbrücken hilfreich sind, versteht unsere Art des Lebens mit zwei Uhrzeiten erst recht nicht.
Das hört sich pessimistisch an. Aber ich habe das zu oft erleben müssen und auch in der Aufklärung durch die IANT-Mitglieder höre ich von solchen Erlebnissen immer wieder.
Ohne einen politischen Willen die Normalzeit wieder dauerhaft einzuführen, wird das leider nichts.
Doch welche Partei bietet das an?
Ich hörte, die Piraten-Partei. Nun, leider wählt die kaum jemand.
Man kann sich nur aufklärend an die Menschen wenden, die all dies verstehen können und vielleicht nur nicht wissen, wie sie etwas ändern könnten.
Und dass wir uns gegenseitig unterstützen. Auch in der Öffentlichkeit, um das Thema bekannter zu machen.
Ich schrieb bereits, dass ich allein schon über die Annahme des Vorschlags für das europäische Zeitzonen-Modell des Prof.Dr.Rönneberg froh wäre.
Man kann an die eigenen Abgeordneten schreiben in Land, Bund und der EU und sie auffordern, sich für die dauerhafte MEZ einzusetzen.
Danach könnte ein Teil der Bevölkerung bzw. ihre gewählten Politiker im Westen (Saarland, linksrheinische Gebiete etc.) vielleicht bereit sein, noch mehr zu ändern.
Du lebst dort und hast es besonders schwer. Ich kenne jemanden, der auch sehr westlich lebt und darunter leidet während der MESZ.
In meinen Augen ist das eine unnötige Gesundheitsgefährdung, der die Bevölkerung ausgesetzt ist.
Nicht mehr lang, dann leben wir Normalzeitler wieder im Gleichtakt mit der Gemeinschaft.
Das ist ein schönes Gefühl, und ich hätte es gern das ganze Jahr über.
Und auch, dass die meisten Menschen in dieser Zeit einfach entspannter und weniger gereizt oder unaufmerksam sind.
Nach wie vor beobachte ich hier seit Jahren eine enorme Steigerung der Gereiztheit und Unaufmerksamkeit zw. September+Oktober.
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Hab eine schöne und entspannte Herbstzeit!
Liebe Grüße von Anja