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2024 – Umstellung auf Sommerzeit – und wie man damit klar kommen kann

Am 31.03.2024 ist es wieder soweit: das Leben mit der zu frühen Stunde beginnt wieder, auch „Sommerzeit“ genannt oder MESZ.

Die Uhrzeiten für Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge sowie die Dauer der Tageshelligkeit sehen an den Tagen vor und nach der Uhrzeit-Umstellung in Berlin so aus:

30.03.2024 05:42 18:39 12Std. 57Min
31.03.2024 06:39 19:40 13Std. 01Min

Viel weiter westlich in Saarbrücken sehen die Zeiten so aus:

30.03.2024 06:10 19:01 12S 51M
31.03.2024 07:08 20:03 12S 55M

Montag, 19:00 Uhr, Abend-Dämmerung, die Vögel zwitschern ihr Abendlied.
Wir haben das Fenster auf beim Abendbrot, um sie zu hören, auch eine Kerze ist an, sehr romantisch. Ein schöner letzter Montagabend in Normalzeit für die nächsten 7 Monate.

Morgens gegen 5:30 Uhr beginnt bei mir die Morgendämmerung und wer zeitig hoch muß an Werktagen ist froh darum, sich endlich nicht mehr im Dunkeln aus dem Bett zu quälen.
Doch schon Montag in der nächsten Woche ist es um 5:30 Uhr schon wieder dunkel, wegen der Uhrzeit-Vorstellung um eine Stunde.

Schulkinder und deren Eltern, Studenten, Schichtarbeiter Erwerbstätige mit fest vorgeschriebenen Präsenzzeiten auf der Arbeitsstätte usw. merken das oft sehr.
Erwerbstätige Menschen mit chronischen Erkrankungen leiden besonders darunter, – die ganzen 7 Monate lang.
Und die chronischen Erkrankungen nehmen seit Einführung der sogenannten “Sommerzeit” – MESZ –unhaufhaltsam zu.
Ein Trend, den Chronobiologen wie u.a. Prof.Dr. Roenneberg auf Grund der sogenannten “Sommerzeit” erklären können (s.u. Quellen).

Träume sind wichtig. Wissenschaftler nennen dies den „REM-Schlaf“. Die Traumphasen ereignen sich öfters in der Nacht und sind bei normalen Schlafzeiten in den frühen Morgenstunden ca. zwischen 3:30-5:30 Uhr am längsten. Wer also seine Uhrzeit vorstellt um eine Stunde, bei dem erfolgt die längste Traumphase zw. 4:30-6:30 Uhr. Das ist oft die Zeitspanne, in der die meisten Menschen werktags morgens aufstehen, weil sie früh zur Schule, Arbeit etc. müssen.

„Viele Versuchspersonen zeigen bei andauerndem REM-Schlaf-Entzug neben Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten sowie Gedächtnisproblemen ein gesteigertes tiebhaftes Verhalten mit vermehrtem Hungergefühl und vermehrten sexuellen und aggressiven Impulsen, während andere auch einen längeren und fast vollständigen Entzug des REM-Schlafes gut tolerieren.“ (Quelle: Wikipedia)
Unser Biorhythmus stellt nicht die innere Uhr um, es ist auch nicht möglich, dies anzutrainieren mit Weckern etc. Wir können versuchen, das mit dem Verstand zu ignorieren. Aber die Folgen bleiben.

Abgebrochene oder keine längeren Traumphasen sind nur ein Folgeproblem von vielen, die sich aus der Vorstellung der Uhrzeit von 1 Stunde für 7 Monate ergeben. Über den aktuellen Stand der Wissenschaft hierzu habe ich im Blog mehrfach berichtet

Wie lange sind wegen der falschen Uhrzeit die Krankenkassen, Rentenkassen, Arbeitgeber noch bereit unnötig mehr Geld ausgeben zu müssen für Mitarbeitende, die morgens müde und unkonzentriert auf der Arbeit sind, was die Fehlerquoten erhöht und die Effektivität mindert. Oder weil Mitarbeitende ausfallen und krank geschrieben werden wegen Erschöpfung, Depressionen bzw. der Verstärkung von Symptomen chonischer Erkrankungen.

Und wie lange wollen wir das unseren Kindern in der Schulzeit noch antun? Besonders junge Menschen in der Pubertät haben entwicklungsbedingt vorübergehend ein stark nach hinten verschobenens Schlafbedürfnis – für sie ist die vorgestellte Stunde besonders belastend. Doch gerade in der 5.-13. Klasse oder in der Ausbildung/Lehre fallen viele wichtige Prüfungen und Entscheidungen an!

Wer merkt, dass die zu frühe Stunde belastet oder krank macht und keine Wahl hat, das zu ändern, der kann sich an seine Abgeordneten im Bundestag oder EU-Parlament wenden. Sie können Deine Interessen immer dann gut vertreten, wenn sie es von Dir schriftlich haben. Je mehr das machen, umso besser.
Musterbriefe findest Du hier.

Wer die Wahl hat, kann in Normalzeit bleiben und entzieht sich dem Gefährdungspotential. So ist es bei mir und ich lebe nun seit 6 Jahren in Normalzeit während der Sommerzeit. Auch wenn manches im ersten Moment umständlich aussieht im Umgang mit der MESZ, weil man selbst in Normalzeit lebt, so habe ich das im Hinblick auf meine Gesundheit nie bereut und mich bald dran gewöhnt. Aber schöner wäre es natürlich, dauerhaft im selben und gesunden Zeit-Takt mit den Mitmenschen leben zu können.

Hier ein paar Tipps, wie das Leben in Normalzeit während der “Sommerzeit” klappen kann:

  • Funkwecker/-uhren möglichst ersetzen durch Wecker/Uhren mit selbst einstellbarer Zeit.
  • Eine Uhr in sogenannter Sommerzeit belassen, mit Aufkleber bestücken und beschriften mit „MESZ“, „Sommerzeit“ etc., so daß keine Verwechselung statt finden kann mit den Normalzeit-Uhren. (Habe ich nur die ersten 2 Monate gebraucht, habe mich rasch daran gewöhnt, eine Stunde hinzurechnen, wenn ich die MESZ wissen will).
  • Wenn möglich die Arbeitszeiten durch Gleitzeit oder Homeoffice selbst gestalten.
  • Verabredungen und Termine immer zunächst für sich selbst in Normalzeit überlegen und dann eine Stunde dazu rechnen für den Terminpartner.
  • Terminkalender doppelt führen: einen für Normalzeit und dahinter die MESZ-Zeit, die man dann den Terminpartnern nennen kann
  • Geschäftspartnern und Kollegen die Termine nur in MESZ nennen, außer sie sind Vertraute.
  • Bei Freunden bevorzugt Termine erst in Normalzeit nennen und dann noch mal in MESZ-Zeit
  • Stets und überall immer in der Uhrzeit der Normalzeit leben
  • Für sehr visuelle Menschen: Analoge runde Ziffernblatt-Uhren nutzen und auch eine analoge Ziffernblatt-Uhr in das Auto legen (hilft mir im Umgang mit Straßenuhren sehr!).
  • Zeiten für tägliche Aufgaben so legen, daß sie dem eigenen Rhythmus mehr entsprechen, soweit das möglich ist.
  • Den Lebensstil möglichst der Normalzeit anpassen bzw. beibehalten, wo es möglich ist.
  • Zu frühe Termine, Ladenschlußzeiten als unabänderbar hinnehmen für 7 Monate und sich bewußt bleiben, daß es eine Stunde zu früh ist.
  • Verfrühtes Kulturleben/TV-Programm: geniesse es die Veranstaltungen/TV-Programm früher zu sehen und früher zu beenden und danach noch Ruhe zu haben bis es Zeit wird ins Bett zu gehen.
  • Häufige Aufenthalte außerhalb des Hauses, z.B.  in der Natur, Park, Garten etc., besonders tagsüber oder morgens bis frühen Nachmittag, wann immer es möglich ist.
  • Kontakt zu anderen Menschen, die auch dauerhaft in Normalzeit leben, z.B. über das Internet, hier im Blog, Fediverse/Social Media, im Freundeskreis dafür werben etc.

Für Familien, die in der Normalzeit bleiben wollen, habe ich eine gesonderte Seite eingerichtet, Du findest sie hier.
Es gibt im Blog noch viele andere Tipps und genauere Erläuterungen zur gelingenden Umsetzung. Diese Tipps hier im Artikel sind eine Zusammenfassung von Erfahrungen, die mir gut geholfen haben. Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Vielleicht gibt es für Dich noch ganz andere Wege. Teile sie mir gern mit und sie können hier veröffentlicht werden.

Der Sinn, warum es gut und gesundheitsfördernd ist, trotz sogenannter „Sommerzeit“ / MESZ weiter in der Normalzeit zu leben ist, dass man sich immer der richtigen Sonnen-Tageszeit bewusst bleibt. Auf diese Weise entgeht man der Verlockung, zu früh aufzustehen, abends zu lange wach zu bleiben, und dadurch dann auf Dauer zu wenig Schlaf zu kriegen. Denn das macht krank und kann lt. Forschung vermehrt zu Krebs-Erkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen wie z.B. rheumatoide Arthritis u.a.m. führen. Dies wurde auch am 21.01.2019 im Europaparlament im Kommitee für Tourismus&Transport (zuständiges Kommitee für die EU-Sommerzeit-Verordnung) in einer Präsentation von Prof. Darío Acuña-Castroviejo von der University of Granada, Spain entsprechend ausgeführt (Link führt zu google-docs).

Allen Menschen, die jetzt den Versuch starten wollen dauerhaft in Normalzeit zu leben, wünsche ich alles Gute und viel Erfolg.
Und uns Normalzeitlern wünsche ich einen weiterhin entspannten Start in den Frühling.
Bleibt alle  gesund, liebe Leser und Leserinnen und kommt gut durch die nächsten 7 Monate!

 

Quellen:

Technikfolgenabschätzung TA Sommerzeit

Schlafmangel kostet die deutsche Volkswirtschaft 59 Mrd. €

Sommerzeit spart keine Energie

Prof.Dr. Roenneberg zu den Folgen der Sommerzeit

Repräsentative Umfrage zur Abschaffung der Zeitumstellung und damit verbundene Themen – MaiThinkX

Vortrag von Prof. Darío Acuña-Castroviejo von der University of Granada, Spain  im EU-Kommitee für Tourismus&Transport:

Darío Acuña-Castroviejo von der University of Granada, Spain im EU-Kommitee für Tourismus&Transport

Impact of Daylight Saving Time on circadian timing system: An expert statement
Hinweis: Eine kostenlose Anmeldung ist zu Lesen der vollständigen Veröffentlichung erforderlich.

Ausschlaf-Test am Gymnasium Alsdorf

REM-Schlaf (Wikipedia)

Tipps zum Normalzeit-Leben in der “Sommerzeit”:

https://www.normalzeit-leben.de/wordpress/tag/tipps/

Sonnenauf- und -untergangs-Zeiten:

https://calendar.center/de/sonnenaufgang-und-sonnenuntergang/berlin/

Weitere Links

 

 

Zeitenwende für dauerhafte mitteleuropäische Zeit in Deutschland

Montag, 19:00 Uhr, letzte Dämmerung, die Vögel zwitschern ihr Abendlied.
Wir haben das Fenster auf beim Abendbrot, um sie zu hören, auch eine Kerze ist an, sehr romantisch. Ein schöner letzter Montagabend in Normalzeit für die nächsten 7 Monate.

Morgens gegen 5:30 Uhr beginnt die Morgendämmerung und wer zeitig hoch muß an Arbeitstagen ist froh darum, sich endlich nicht mehr im Dunkeln aus dem Bett zu quälen.
Doch schon Montag in der nächsten Woche, der letzte Montag im März, ist es um 5:30 Uhr schon wieder dunkel, wegen der Uhrzeit-Vorstellung um eine Stunde.

Die Forschungsergebnisse und die repräsentativen Befragungen zur Zeit der zu frühen Stunde (“Mitteleuropäische Sommerzeit”) sind inzwischen in großer Menge vorhanden und sie weisen darauf hin, dass die Abschaffung der europäischen Sommerzeitverordnung und die Wiederherstellung des ursprünglichen, gesundheitserhaltenden Zustandes der dauerhaften  Mitteleuropäischen Zeit mehr als ratsam und erwünscht ist. Auch eine Folgeabschätzung ist bereits seit Jahren im Bundestag bekannt und zeigte, dass es keinen relevanten Grund gibt, die falsche Zeit noch beizubehalten.

Die Abschaffung der europäischen Sommerzeit ist zudem die günstigste aller Reformen, denn sie kostet nichts. Es braucht einfach nur der Uhrzeiger nicht mehr vorgestellt werden nächsten Sonntag.
Die Menschen wären von April bis November wieder ausgeschlafener, gesünder, leistungsfähiger und nachweislich zufriedener.
Besonders durch die Weltlage der letzten Jahre bis heute hin, sind viele Menschen ohnehin schon angespannt.
Das sollte durch zusätzlichen körperlichen und teils auch seelischen Streß auf Grund einer künstlichen und zu frühen Uhrzeit für 7 Monate nicht noch unnötig forciert werden.

Ohnehin leben bereits erstaunlich viele Menschen dauerhaft in privater Normalzeit.
Nur kommt das leider nicht für jeden in Frage: Eltern von Schüler:innen, Student:innen, Schichtarbeiter:innen, Erwerbstätige mit fest vorgeschriebenen Präsenzzeiten auf der Arbeitsstätte usw.despair_geralt_pixabay_lizenz_cc0
Erwerbstätige Menschen mit chronischen Erkrankungen leiden besonders darunter.
Und die chronischen Erkrankungen nehmen seit Einführung der sogenannten “Sommerzeit” – MESZ – unhaufhaltsam zu.
Ein Trend, den Chronobiologen wie u.a. Prof.Dr. Roenneberg auf Grund der sogenannten “Sommerzeit” erklären können.

Das letzte Wochende im März ist seit Jahrzehnten ein Bruch mit der Freude auf die schöne Frühlingszeit.
Für mich geht das Leben mit 2 Kalendern und 2 Uhrzeiten wieder los.
Doch ohne dies würde ich wieder krank und erschöpft werden – das will ich auf keinen Fall.

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Wie lange sind wegen der falschen Uhrzeit die Krankenkassen, Rentenkassen, Arbeitgeber noch bereit unnötig mehr Geld ausgeben zu müssen für Mitarbeiter:innen, die morgens müde und unkonzentriert auf der Arbeit sind und wegen Erschöpfung, Depressionen oder der Verstärkug von Symptomen chonischer Erkrankungen ausfallen und krank geschrieben werden. Wo es ohnehin schon verstärkt Personalmangel gibt.

Folgeschäden auf Grund des Lebens mit einer unpassenden sozialen Zeit und dem daraus resultierenden Schlafmangel haben lt. Recherchen vom Unternehmensberater Michael Wieden in 2021 in Deutschland 52 Millionen Euro gekostet.

Es wird Zeit für eine “Zeitenwende” wieder hin zur dauerhaften mitteleuropäischen Zeit in Deutschland.

 

Für mehr Informationen:

Technikfolgenabschätzung TA Sommerzeit

Schlafmangel kostet die deutsche Volkswirtschaft 59 Mrd. €

Sommerzeit spart keine Energie

Potential health and well-being impacts of
discontinuing seasonal changes of time -Darío Acuña-Castroviejo
University of Granada, Spain,Brussels, 21/01/2019
– (mit google-viewer)

Prof.Dr. Roenneberg zu den Folgen der Sommerzeit

Repräsentative Umfrage zur Abschaffung der Zeitumstellung und damit verbundene Themen – MaiThinkX

Weitere Links

 

Tag-Nacht-Gleiche und Normalzeit

Heute, am 22.September 2020 haben wir die Tag-Nacht-Gleiche.
Die Dauer von Tag und Nacht sind ungefähr gleich lang.
Die Sonne geht gegen 6:00 Uhr auf und gegen 18:00 Uhr unter (Uhrzeit in MEZ).
Es ist der Tag des astronomischen Beginn des Herbstes.

Je nach dem, ob es ein Schaltjahr gab, fällt der Tag auf den 21., 22. oder 23. September eines Jahres.
Tag-Nacht-Gleichen gibt es immer im März und im September.
Sie zeigen den Frühlings- oder Herbstbeginn an.
Dazwischen liegen die Sonnenwenden im Juni und im Dezember.

Meist sind diese Wechsel auch von verschiedenen Festen begleitet.
Im Herbst ist es oft der Erntedank. Im Frühling ist es Ostern.
Im Winter feiern wir Weihnachten. Im Juni feiert man das Sonnenwend-Fest in vielen nördlichen Ländern.
Auch das Weihnachtsfest war ursprünglich ein Sonnenwend-Fest, denn es ist das Datum der Winter-Sonnenwende.

 

Die Menschen richten sich seit jeher nach der Sonne und ihrem Licht.
Sie feierten und verehrten die Sonne als wichtigen Lebens- und Wärmespender.
Deshalb sind die Sonne und ihr Licht immer ein Teil unseres Kulturgutes.

 

 

Viele Menschen in Europa richten sich oft nach dem Datum der sogenannten Zeitumstellung.
Also eine Stunde vor Ende März oder eine Stunde zurück zur Nomalzeit Ende Oktober.
Mehr als eine Generation ist damit groß geworden.
Diese “Zeitenwechsel” haben nichts mit der Sonne und ihrem Licht zu tun.
Sie sind menschengemacht.

 

Die Uhrzeit für 7 Monate eine Stunde vorzustellen, bedeutet  7 Monate lang immer zu früh zu sein.
Es bedeutet auch, das seit jeher funktionierende Zusammenspiel von Sonne, Licht und Lebewesen zu ignorieren.

 

Wir Menschen richten uns wie alle anderen Lebewesen auf der Erde nach der Sonne aus.
Wir haben eine innere Uhr, die circadianen Rhythmen.
Diese innere Uhr richtet sich nur nach dem Sonnen-Licht, seinem Farbspektrum und seiner Dauer.
Ein Beispiel:
Geht die Sonne morgens auf, sendet sie eher bläuliches Licht aus und unsere Körperfunktionen für die Tagesaktivitäten werden angeregt.
Wird es Nachmittag und Abend, dann sendet die Sonne eher rötliches Licht aus und unsere Körperfunktionen richten sich auf ein baldiges Ruhen und Schlafen ein.
Stehen wir aber 7 Monate lang zu früh auf und gehen zu spät ins Bett, weil ja laut der vorgestellen Uhrzeit die Sonne angeblich so lange scheint, dann kriegen wir auf Dauer zu wenig Schlaf, werden erschöpft, gereizt und oft krank.

Hören wir doch auf unsere weisen Vorfahren, die mit der Sonne und der Natur zu leben wussten.
Leben wir nach einer natürlichen Zeit, so wie Körper und Sonne seit Anbeginn gut zueinander passen.
Leben wir mit der mitteleuropäischen Normalzeit das ganze Jahr über.

Ein Jahr ohne “Sommerzeit” !

Ein Jahr in Normalzeit ist nun um.

Ich lebe super entspannt und kann das Leben wieder richtig geniessen!!

Vor einem Jahr im September habe ich mich aus dem “Sommerzeit”-Wahnsinn verabschiedet.

Ständige Abgeschlagenheit, Gereizheit, innere Hektik hatten mir spätestens Ende August immer mehr zu gesetzt und im Oktober kroch ich sinngemäß nur noch auf dem Zahnfleisch umher und war regelmäßig in dem Monat krank.
Auch die Umstellung im April war stets Ursache für regelmäßige Erkrankungen in dem Monat.

Doch nun, nach einem Jahr Normalzeit, geht es mir wirklich sehr gut!
Und ganz besonders dieser September ist die reinste Wucht!
Es ist so toll endlich wieder die schönen Dämmerungsabende zu haben, wenn es wirklich Abend ist.
Da mache ich mir gern mal ein Lichtchen an und geniesse zum Abendbrot die rote Dämmerung, die ja nun wieder länger dauert.
Bereits gegen Ende August hat die Sonne langsam ihr Licht geändert und es wird wieder früher dunkler und morgens später hell.
Im Norden, wo ich wohne, fällt das besonders auf.

Seit jeher lebe ich mit dem Licht.
Bereits in meiner Kindheit brachte mein Vater mir bei, wie man sich an der Sonne orientieren kann, um entweder zu wissen, wie spät es ist oder falls man sich verlaufen hat, um wieder zurück zu finden.
Das ist mir so in Fleisch und Blut über gegangen, daß ich mich an die falsche Zeit von April bis Ende Oktober nie gewöhnen konnte.
Da ich in diesem Jahr nun ganz normal leben konnte, wurde mir sehr deutlich, wie stark mich mein im Grunde sehr gutes Gefühl für Raum und Zeit in Bezug auf die Sonne leitet.

Obwohl ich während der MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) in Normalzeit lebe, habe ich zu meinem eigenen Erstaunen öfter keine Uhr benötigt im Alltag.
So wie früher, vor der MESZ.
Und ist doch mal ein Transfer in die MESZ notwendig, geht es auch ohne Uhr beim “umrechnen”.
Das ist allerdings nur möglich, wenn ich nicht arbeite und keine Arbeitstermine habe.african-american-3496261_by_rawpixel_pixabay_lizenz_cc0
Mit der Arbeit kann ich die Normalzeit auch gut vereinbaren.
Die Methoden, die ich mir letztes Jahr zu Hilfe nahm, nutze ich heute noch.
Sie haben sich bewährt.

Da mich unterwegs im Auto manchmal doch die vielen Straßenuhren verwirren und wieder hektisch werden lassen, habe ich nun eine analoge Miniuhr im Auto, die natürlich in Normalzeit läuft, und auf die ich dann gucke.
Dann bin ich sofort wieder orientiert.
Doch im Großen und Ganzen habe ich keine Probleme und würde immer wieder diese Entscheidung treffen.

Dennoch freue ich mich schon, wenn ich ab November endlich wieder mit meiner Gesellschaft im Gleichtakt leben darf und der Einzelhändler wieder normal von 8 – 18 Uhr öffnet statt von 7 – 17 Uhr.

Wenn ich auch in Normalzeit während er MESZ lebe, so muß ich mich doch anpassen.
Findet ein Arbeitstreffen um 8:00 Uhr MESZ statt, dann ist das in Normalzeit 7:00 Uhr und ich muss entsprechend früh den Wecker stellen und entsprechend am Vorabend schlafen gehen.
Der für ich so gesunde Unterschied besteht jedoch darin, daß ich weiß wie spät es wirklich ist (in Bezug auf die Sonnenlicht-Zeit) und ich wundere mich weder warum ich morgens so schwer in die Gänge komme, noch wundere ich mich, wenn ich abends früh müde werde.
Gaukle ich mir jedoch vor, der Termin begänne ja nicht real um 7 Uhr sondern um 8 Uhr, dann verwirrt mich das alles auf die Dauer, denn ich verliere ja völlig aus dem Blick, daß ich irre früh aufstehe für ein irre frühes Arbeitstreffen und dass es dann nur normal ist, wenn ich abends früher müde bin.
Und damit begänne all die hektische und ruhelose Lebensführung, wie sie in der sogenannten “Sommerzeit” für viele üblich ist.

Das ist nun Schnee von gestern für mich.
Ich möchte jeden, der unter der sogenannten Sommerzeit leidet, raten es mit der Normalzeit zu versuchen.
Auch wenn man nicht durchgängig im Normalzeitrhythmus leben kann, man weiß dann wenigstens, dass die vorgedrehte Zeit zu sehr frühen Terminen führen kann, die einen abends früher ermüden lassen.
Das wahrt das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit!

Ich hoffe, das wir bald wieder die gesundheitserhaltende Normalzeit dauerhaft in Deutschland haben.

Siebenundzwanzigster Tag in der Normalzeit

Der Herbst ist da… und mit ihm die dazu gehörige Herbstmüdigkeit.

Jedenfalls bin ich der Typus, der im Herbst oft müde wird.

Andere soll es ja eher im Frühjahr erwischen.

Ein Chronobiologe, dessen Name mir leider nicht mehr einfällt, stellte die These auf, daß Spätaufsteher eher im Frühjahr die “Frühjahrsmüdigkeit” bekommen und Frühaufsteher eher im Herbst mit der “Herbstmüdigkeit” zu kämpfen haben.

Tatsächlich habe ich die nur im Herbst, doch daß ich ein Frühaufsteher bin, hab ich so noch nicht fest stellen können.

Zwar fühle ich mich meist toll, wenn ich es schaffe früh aufzustehen, doch ich schlafe im Grunde schon gern aus.

Die Herbstmüdigkeit fällt bei mir in diesem Jahr jedoch nicht so streßig aus wie sonst.

Als ich noch im September MESZ hatte, da war die Herbstmüdigkeit oberstreßig.

Ich hatte dann ohnehin immer schon mit der falschen Zeit zu kämpfen und dann kam noch der Herbstumschwung dazu…

Meist wurde ich verstärkt krank, weil ich einfach nur noch erschöpft war.

Dieses Jahr ist es anders.

Die Abend-Dämmerung beginnt jetzt in der Normalzeit gegen 17:00 Uhr.

Feierabendzeit in der Werkwoche, so daß man auch wirklich zur Ruhe kommen kann, weil es ja eh dunkel wird.

Und am Wochenende genau die richtige Zeit für Kaffeebesuche von bzw. bei Freunden oder allein gemütlich mit Kerzenschein und einem Buch.

Das Herbstgefühl stellt sich pünktlich ein – und nicht verspätet wie mit der MESZ, die erst Ende Oktober aufhört.

In der MESZ hatte ich im September immer so ein Sommergefühl, das aber nicht passte, und der Herbst fiel eigentlich komplett aus.

Im November entstand dann gleich ein Wintergefühl, da die Zeitumstellung ja am letzten Oktober-Wochenende ist.

Ehrlich gesagt, habe ich nach vielen Jahren bzw. Jahrzehnten jetzt durch die Normalzeit endlich mal wieder eine wunderschöne Herbstzeit!

Und sie hat ja erst begonnen.

Letztens war hier Laternenumzug mit anschliessendem Feuerwerk für die Kinder.blur-1846131_by_pexels_pixabay_lizenz_cc0
Das Feuerwerk fand um 21:00 Uhr MESZ statt…

Super-Uhrzeit für kleine Kinder…

Doch vorher wäre es nach MESZ einfach noch zu hell gewesen für ein Feuerwerk.

Hätten wir bereits Normalzeit (= MEZ), dann hätte das Feuerwerk nach offizieller Uhrzeit um 20:00 Uhr statt gefunden.

Immer noch spät für Kinder aber schon verträglicher.

Daran merkt man, wie verrückt diese MESZ wirklich ist!

Das Leben mit Normalzeit während der MESZ beinhaltet für mich immer, daß ich bezüglich irgendwelcher Termine oder Ladenschlußzeiten stets die MESZ mittdenken muss.
In der ersten Zeit hatte mich das privat öfters mal durcheinander gebracht.

Inzwischen ist es so ähnlich, als wäre man in einem fremdsprachigen Land, wo man in der Fremdsprache mit Anderen kommuniziert aber weiterhin in der eigenen Sprache denkt.
Ich gewöhne mich dran.

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Vierzehnter Tag in der Normalzeit

Die Erschöpfungszustände sind weg und bleiben weg!

Sie haben mir all die Jahre in der Sommerzeit das Leben schwer gemacht.

Sie haben mir Lebensenergie geraubt und mich verunsichert.

Ich hatte es auf das Älterwerden geschoben.

Oder gar auf die Wechseljahre – passt ja immer gut für alles….

Ärzte fanden nichts und bescheinigten mir beste Gesundheit.

Das nagt schon an einem, man hält sich irgendwann unfähig für ein normales Leben.

Wie wenn ich irgendwie eine Behinderung hätte.

Und nun sind seit Beginn meines Normalzeit-Experiments diese Erschöpfungszustände wie weggeblasen!

Es lag an der “Sommerzeit”.

Zugleich bin ich erschüttert, welche extremen Auswirkungen das Leben in der falschen Zeit haben kann.

Und ich frage mich, ob es nicht auch Anderen so ergeht.

Tatsächlich könnte ich mir inzwischen vorstellen, daß bei der Einführung der dauerhaften Normalzeit viele der betroffenen und oft ahnungslosen Menschen mittelfristig wieder leistungsfähiger werden und weniger erkranken.

Ihre Lebenszufriedenheit nimmt damit automatisch zu.

Nun soll man ja nicht von sich selbst auf Andere schliessen.

Ich kann nur für mich selbst enorme Verbesserungen feststellen.

In der Normalzeit zu leben bedeutet für mich inzwischen nicht nur, in der Zeit angekommen zu sein die zu meinem Biorhythmus passt, sondern es ist auch ein Gefühl von “Richtigkeit” da.

Oft kam es mir vorher oft so vor, daß das Leben, die Gesellschaft, die Welt nicht richtig sei.sad-3187671_by_Snapit_pixabay_lizenz_cc0

Irgendetwas liefe gehörig schief.

Es machte mir auch subtil ein Gefühl von Unsicherheit und Angst.

Ohne, daß ich konkret hätte sagen können, woran es liegt.

Auch das ist nun weg!

Dieses merkwürdige Empfinden von Unsicherheit und “nicht-richtig”.

Damit sind politische oder gesellschaftliche Probleme weiterhin vorhanden, ich kenne sie und sehe sie.

Ich ärgere mich auch über sie oder freue mich, wo ich Erfolge sehe.

Aber dieses konstante, subtile und bedrohliche Gefühl, daß etwas grundsätzlich nicht richtig ist – das ist weg seit ich in Normalzeit lebe.

Chronobiologen hätte da sicherlich auch viel Interessantes zu zu sagen.

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