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Ukraine schafft Sommerzeit ab, da zu ungesund

Die Ukraine wird 2025 die Sommerzeit abschaffen.
Im Herbst wird die Uhrzeit wieder auf Kiewer Normalzeit (OEZ) zurück gestellt und bleibt dann dauerhaft so.
Die Abschaffung wird u.a. mit gesundheitlichen Argumenten begündet.

Die Umstellung der Uhrzeit auf eine Stunde früher (sogenannte „Sommerzeit“) führe zu Änderungen im Biorhythmus der Menschen, was sich negativ auf ihren physischen und psychischen Zustand auswirke.

„Nach der Umstellung der Stundenzeiger fühlen sich die Bürger schlechter, ihre Arbeitsfähigkeit sinkt, es wird eine deutliche Verschlechterung bei chronischen Krankheiten beobachtet“, teilt die Ukraine zum Gesetz zur Abschaffung der sogenannten „Sommerzeit“ mit.
Auch sei bekanntermaßen mit der sogenannten „Sommerzeit“ keine Energieeinsparung zu erkennen.
Also weg damit.
Richtig so!

Ich freue mich für die Menschen in der Ukraine, dass sie nun einen üblen Streßfaktor weniger haben – und sie haben wahrlich noch genug andere.
Aber eine unnütze Belastung des Körpers und der Psyche wegen einer völlig uneffizienten und krank machenden Vorstellung der Uhrzeit um eine Stunde – das bleibt ihnen nun wenigstens erspart.

Offenbar können die führenden Politiker in der Ukraine richtg schlußfolgern.
Wie lange müssen wir in Deutschland noch darauf warten?

Gerade wieder ging es durch die Presse, wie viele Mengen an Menschen krank werden.
Nicht nur körperlich.
Und es werden jährlich mehr.
Lasst uns wenigsten einen der bekannten Krankmacher beseitigen und die Vorstellung der Uhrzeit um eine Stunde im Frühling endlich abschaffen.
Jeder, der wie ich und andere meiner Leser*innen in die private dauerhafte Normalzeit gewechselt hat, erlebt eine pure Entlastung.
Das subtil stressige Gefühl, nie genug Zeit am Tage zu haben und oft gereizt zu sein, ist weg!

Alle Vorschläge und Argumente von Fachleuten und Wissenschaftlern sind in der EU bekannt.
Auch in Deutschland.

Ich wünsche allen Leser*innen weiterhin eine schöne entspannte Sommerzeit – eine echte, schöne Sommerzeit ohne zu frühe Stunde.

Für mehr Informationen:
Abschaffung der Sommerzeit in der Ukraine:
https://www.sueddeutsche.de/politik/zeitumstellung-ukraine-schafft-sommerzeit-ab-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240716-930-175672

Vorschläge an die EU von Fachleuten und Wissenschaftlern:
Vorschlag zur Einführung permanenter Zeitzonen in Europa

Erfahrungsbericht über die Umstellung auf dauerhafte Normalzeit

 

Im Blogartikel 2024 – Umstellung auf Sommerzeit – und wie man damit klar kommen kann habe ich Tipps zum Leben in der Normalzeit während der sogenannten „Sommerzeit“ gegeben.
Ein Leser dieses Blogs hat kürzlich auch sein Leben auf dauerhafte Normalzeit umgestellt.
Er schreibt ausführlich von seinen Erfahrungen und ich finde sie so wichtig, dass ich ihnen einen eigenen Beitrag widmen möchte.

Hallo nochmal an Anja und alle anderen Leser,

ich lebe nun seit 2,5 Monaten in der Normalzeit (MEZ) und will meine bisher gemachten Erfahrungen hier niederschreiben.

Mittlerweile kann ich sagen, dass ich die MEZ voll in mein Leben integriert habe und es keine Sommerzeit mehr für mich gibt. Hört sich vielleicht „verrückt“ an, aber so ist es wirklich.

Dazu habe ich meine Uhren (egal ob Handy oder Uhren im Haus) auf ewige MEZ gestellt.
Termine (egal ob für die Arbeit, privat oder was auch immer) schreibe ich grundsätzlich alle in meinen Taschenkalender (in MEZ), ohne irgendeinen Verweis auf die Sommerzeit. Während den Sommermonaten wird den mir genannten Uhrzeiten für Termine einfach 1 Stunde abgezogen und das dann so in den Kalender eingetragen; für Termine die ich ab Anfang November bis Ende März habe, wird natürlich keine Stunde abgezogen und es so eingetragen wie es mir gesagt wird.

Meine Arbeitszeiten habe ich auch auf ewige MEZ umgestellt und es so geregelt, dass sich weder im Oktober noch im März etwas für mich ändert, da ich die Uhr nicht umstelle, sondern sich stattdessen meine  Arbeitszeiten jeweils im Oktober und März an die „offizielle Zeit“ anpassen.

Auch wenn es vielleicht wünschenswert wäre, aber mittlerweile ist es mir echt egal ist, wenn die Politik die Zeitumstellung nicht abschafft. Ich hätte nie gedacht, dass es so gut funktioniert und bereue es eher, dass ich nicht schon vorher so gehandelt habe. Nun habe ich gemerkt, dass man auch ohne die Zustimmung der Politik in ewiger MEZ leben kann. Und ja, mir ist bewusst, dass es nicht für jeden möglich ist, aber es wäre möglich, wenn das mehr Leute für sich einfordern und darauf bestehen würden, sprich sich gemeinsam in ihrem Betrieb zusammen schließen und sich dafür organisieren und Druck auf den Arbeitgeber ausüben würden.

Körperlich und psychisch geht es mir deutlich besser als vorher. Jahrelang hatte ich während der „Sommerzeit“ das Gefühl, dass ich permanent einer Stunde hinter her laufe, die mir einfach geklaut wurde und ich deshalb unter Dauerstress stehe. Jeder der dieses Gefühl kennt, weiß was ich meine. Das hat sich jetzt geändert.

Wenn ich in der Stadt bin und auf eine offizielle Uhr schaue, mache ich mir bewusst, dass die Bevölkerung in einer falschen Zeitzone lebt und nicht ich.

Ich bin froh, dass ich diesen Blog gefunden habe, denn ohne diese Seite wäre ich niemals darauf gekommen!

Vielen Dank nochmal für die vielen Tipps!

Und ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen so handeln werden und für sich selbst die Sommerzeit endlich abschaffen! Dann ist es auch egal was die Politik entscheidet!

Ich danke dem Leser für seine Offenheit, so dass andere Leser seine Erfahrungen teilen können.

Wer mit ihm oder mir in Kontakt treten möchte, kann dies über die Kommentare tun.

Möge die Politik sich endlich für die dauerhafte Normalzeit entscheiden, die uns körperlich und psychisch gesund bleiben lässt.

Ich wünsche allen Lesern weiterhin alles Gute in diesen stürmischen Zeiten.

Neunter Tag in der Normalzeit

September, 12

Einen normalen Arbeitstag  habe ich heute mit Home-Office und ohne Termine mit Kunden.

Ich lebe dann sehr harmonisch in der Normalzeit und es geht mir sehr gut.

Ich merke, daß ich mich besser konzentrieren kann, wenn Ablenkungen auftauchen.

Doch einer Ablenkung kann ich mich heute nicht entziehen.

Die Zeitumstellung ist heute Tagesthema in den Medien und Zeitungen.

Nun ist es also raus: Bis April 2019 sollen sich die Nationalstaaten der EU entscheiden, in welcher Zeitzone sie ihre Uhren zukünftig dauerhaft einrichten wollen.

Ich habe es geahnt, daß es dafür nur einen kurzen Entscheidungsprozess geben wird.

Weil vielleicht schon irgendwo Pläne in den Schubladen liegen…

Weiß ich nicht wirklich, aber es wirkt so.

Ich gucke mir heute verschiedene Artikel und Leserkommentare dazu an.

Es scheint grad eine wundersame Verwandlung vor sich zu gehen, in der ein Großteil der Kommentatoren sich in Chronobiologen verwandelt hat.

Da sind mir schon die Kommentatoren lieber, die einfach nur sagen, was ihnen persönlich besser gefällt, statt aus ihren persönlichen Vorlieben eine Wissenschaft machen zu wollen.

Und dabei oft die wissenschaftlichen Ergebnisse zu ignorieren oder gar zu verdammen, wenn sie einem nicht passen…

Ich hoffe, die Politiker in unserer Regierung schielen nicht nur auf die nächstenberlin-1749721_by-RichardLey_pixabay_lizenz_cc0 Wahlen, sondern kommen bei dieser nationalen Entscheidung ihrer Fürsorge für das Gemeinwohl nach.

Wozu auch der Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit  aller Teile der Bevölkerung gehört.

Und daß politische Entscheidungen der regierenden Politiker auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten getroffen werden.

Und bitte, bitte nie wieder Meinungsumfragen plötzlich als Entscheidungsgrundlage nehmen, die weder repräsentativ sind noch irgendeine Information zu dem komplexen Thema bereit halten, sondern einfach nur unseriös das Bauchgefühl abfragen….

Es deutet ja schon sehr viel darauf hin, daß offenbar die MESZ seitens einiger Politiker in Europa bevorzugt wird.

Anders ist es sonst nicht nachvollziehbar, weshalb die Uhr im März wieder vorgestellt werden soll, trotz der geplanten Abschaffung im April 2019.

Ich muss sagen, die Aussicht dauerhaft in einer völlig falschen Zeit leben zu müssen, bereitet mir richtig Angst.

Denn dann bin ich gezwungen, immer gegen den Strom zu schwimmen.

Es mag sein, daß ich mich noch mehr daran gewöhne, ich tue es ja schon mit jedem Tag mehr, wo mein Normalzeit-Experiment läuft.

Doch es entfremdet mich schon ein wenig meiner Gemeinschaft, in der ich lebe.

nature-3619676_by_Lars_Nissen_Photoart_pixabay_lizenz_cc0Die Angst beruhigt sich ein wenig, weil ich ja zum Glück schon angefangen habe konsequent nach Normalzeit zu leben und sehe, wie gut es mir tut für meine Gesundheit und meine Lebensqualität.

Ich sehe, es geht, daß man unabhängig von der sozialen Zeit lebt.

Aber irgendwie würde bei einer dauerhaften MESZ in mir das Gefühl entstehen, mit lauter Verrückten zusammen zu leben, die sich mit den gesundheitlichen und seelischen Folgen mit einer falschen Zeit rumplagen, ohne dass wirklich eine Notwendigkeit dazu besteht.

Ich habe das Gefühl ja jetzt schon oft, wenn ich in die müden Gesichter vieler meiner Kollegen und Kunden gucke.

Die Vorstellung, daß die regelmäßig einen Feierabend voller Freude mit ihren Hobbies verbringen, fällt mir schwer.

Und einige meiner Kollegen sagen auch, daß sie oft tagsüber müde sind und früh ins Bett gehen aber dann doch nicht gut schlafen.

Bei einer dauerhaften MESZ hat nicht jeder die Möglichkeit, unabhängig davon weiter in einer gesunden Normalzeit zu leben.


Und Familien haben gar keine Chance.
Es ist den Kindern gegenüber unfair, ihnen ein Leben zu verwehren, wo ihr junger Biorhythmus im Gleichklang mit dem Sonnenlicht und seiner Intensität steht!

Und es ist unfair gegenüber allen Menschen, die an der Zeitverdrehung erkranken: körperlich, psychisch oder beides zugleich.

fool-140229_by_gerald_pixabay_lizenz_cc0Wie schon gesagt: die Zeiten in denen wir leben, sind verrückt.
Wo Lust und Laune wichtiger sind als Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse.

Und bereits gemachte Erfahrungen mit der dauerhaften MESZ wie in Russland einfach in den Wind geschossen werden.

Wer einmal einen Fehler macht, kann draus lernen.

Wer ihn dann bewusst ein zweites mal macht – oder eben die der anderen nachmacht – der ist richtig dumm.

Mein Normalzeit-Experiment entwickelt sich gefühlt grad ein wenig zum Überlebens-Training in einer Gesellschaft, die ganz offensichtlich schon jetzt aus dem Takt geraten ist.

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